Karriere
Noch viel zu viele Manager eifern nur dem Status eines Managers hinterher und wollen dabei eine besondere Karriere machen. Bedenkt man die eigentliche Bedeutung und Herkunft der beiden Worte >Manager / Karriere<, so klingt das schon ein wenig absurd und kaum salonfähig.
Manager ist abgeleitet von >>manus<< (lateinisch), die Hand, und von >>maneggiare<< (italienisch), handhaben. Der Ausdruck Manege kommt auch daher. Der Begriff Manager wurde erstmalig 1870 in England benutzt als Bezeichnung für Zirkusdirektoren.
Karriere kommt aus dem Französischen und heißt >>die schnellste Gangart eines Pferdes<< Kein Wunder, dass dabei viel Staub aufgewirbelt, viel Lärm gemacht und viel niedergetrampelt wird.
Dagegen agieren Know-how-Träger als Lebens-Unternehmer, ihre einzige Sicherheit sind ihr Können, ihr Wissen, ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten, ihre soziale Kompetenz und ihre soziale Ausstrahlung. Sie brauchen keine Stelle und Tarife als Schein-Sicherheit und auch keine Statussymbole als Manipulationsmittel. Sie kennen ihr Vermögen und vermehren es durch Lern- und Wandeljahre, die ein Leben lang dauern. Sie nehmen ihr Leben in die Hand und nicht ihre Akten. Wenn man sie halten will, muss man ihnen schon Entfaltungsmöglichkeiten, Job-Rotation und Wissenszuwachs bieten. Reisen bildet - nicht nur im Privatleben, sondern auch im Beruf. Deswegen nennen wir Karriere >Werdegang: gehen und dabei werden.
Die Qualifikation und Motivation der Mitarbeiter, die Attraktivität einer Marke, die Bedeutung eines Netzwerkes: Keine Buchführung kann diese Aktivposten eines Unternehmens in die Bilanz bringen. Aber das, was nicht zu messen, zu wiegen oder sonst wie in Zahlen zu erfassen ist, macht immer mehr den Wert eines Unternehmens aus. Um diese immateriellen Faktoren des Erfolgs muss sich die Unternehmensführung, der Manager, besonders kümmern. Man spricht nicht ohne Grund vom "age of intangibles!" - dem Zeitalter der immateriellen Werte.
Banken bewerten noch immer Maschinen und Immobilien. Sie vernachlässigen den Wert der Mitarbeiter und Know-how-Träger.
Erfolgreiche Manager sind nicht durch Angst gefesselt. Sie bieten ihren Mitarbeitern genau den Freiraum, den diese brauchen, um eigene Ideen zu entwickeln und gegen Widerstände durchzusetzen. Das kann riskant sein, aber dieses Risiko lohnt sich. Eine gute Führungskraft befähigt seine Mitarbeiter dazu, sich selbst zu übertreffen. Wer jedoch statt Autorität Angst verbreitet, der lähmt seine Mitarbeiter.
Eigene Spuren zu verfolgen ist eine Herausforderung - wer nur in den Spuren anderer läuft, kann nie eigene hinterlassen!